WICHTIG für alle Berliner PiA
Worum es geht
Im Zuge der Protestbewegung bzgl. besserer Ausbildungsbedingungen haben sich Ende Januar 2012 in Zusammenarbeit mit ver.di diverse PiA-Arbeitsgruppen gebildet. Das übergeordnete Ziel ist es, weiterhin und energisch auf die prekäre Situation der PiAs aufmerksam zu machen, die sich bekanntlich in diversen Zusammenhängen widerspiegelt (finanzielle Situation, Wertschätzung, praktische Tätigkeit etc.). Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen sollen in die hoffentlich bald startende Novellierung des Psycho-therapeutengesetzes entsprechend unserer Belange, Bedürfnisse und Erfahrungen einfließen. Überdies ist es das Ziel, die Kliniken, alle Interessengruppen und letztlich die Politik i. S. einer Verbesserung unserer Arbeits- und Ausbildungsbedingungen unter Druck zu setzen. Die Arbeitsgruppe „Schwarzbuch PIA“ sammelt im Zuge dessen folgende Informationen von allen PiAs und bittet folglich um Eure Mitarbeit.
Was wir von Euch brauchen
- Erlebnisberichte zu skurrilen Arbeitsbedingungen während der PT
- bizarre Vertrags- und Zeugniskomponenten
- Beispiele für prekäre finanzielle Situationen
- Kommentare, Erlebnisse und Erfahrungen während der Ausbildung
Beispielsweise waren Kollegen im Rahmen der PT als Psychologen oder Pädagogen eingesetzt, vertraglich jedoch als „Gastwissenschaftler“ geführt, was lediglich die Erlaubnis beinhaltete, sich auf dem Gelände der Klinik aufhalten zu dürfen. Andere PiAs hatten zwar vernünftige Arbeitsverträge, die aber, wie im Kleingedruckten zu lesen war, „keinerlei Rechtsgültigkeit“ hatten. Andere wurden lediglich mit Essensmarken bezahlt oder arbeiteten in Vollzeit als fallführender Psychologe auf der Station mit voller Verantwortung – aber leerem Geldbeutel. Wieder andere hatten während der PT gar keine Verträge, keinen Urlaub und schließlich Schulden im fünfstelligen Bereich. Wir suchen also groteske, kuriose, bemerkens- und erzählenswerte Geschichten, Erlebnisse und Sachverhalte aus Eurer Ausbildungspraxis. Fügt bitte, sofern möglich, Euren Erfahrungsberichten (gerne auch in Stichworten) die entsprechend relevanten Dokumente, Verträge, Briefe, Abrechnungen, Gedächtnisprotokolle von Gesprächen etc. bei.
Was wir vorhaben
Diese Informationen brauchen wir, um sie in Form eines „Schwarzbuches“ zusammenstellen und damit die Medien auf unsere Problematik aufmerksam machen zu können. Um dies zu erreichen, sind ebensolche „Türöffner“ i. S. eines Interessenaufbaus der Presse höchst sinnvoll bzw. von Nöten. Außerdem erhoffen wir uns, hiermit unsere Argumentationsbasis gegenüber der Politik und den Kliniken erweitern und aufbessern zu können. Dies gelingt am besten mit einschlägigen Beispielen aus der Praxis und den realen Lebenswelten der PiAs.
Das weitere Vorgehen
Wichtig ist, dass wir schnell arbeiten, denn schon jetzt ist bereits die Rede von einem Zeitfenster, welches wir ausnutzen müssen, ehe die Dinge politisch beschlossen bzw. die politische Bereitschaft zur Veränderung abnimmt. Bitte beteiligt Euch rege und möglichst noch im Februar März 2012 und leitet diese Info bitte an alle Euch bekannten PiAs weiter!
Eure Erfahrungen werden von uns sortiert und entsprechend verarbeitet.
Schickt bitte alles per Mail, Post oder Telefon an eine der folgenden Adressen:
PiA-Box, Danziger Str. 82, 10405 Berlin oder Schwarzbuch-PiA@gmx.com
Eure Berichte werden natürlich anonym behandelt (keine Nennung von Namen, Kliniken, Zeiträumen etc.), sofern Ihr einer Offenlegung nicht ausdrücklich und schriftlich zustimmt.
Vernetzt Euch (auch um die Aktion zu verfolgen):