Pressemitteilung: Bayerische PsychotherapeutInnen in Ausbildung demonstrieren in München für gerechtere Bedingungen
Pressemitteilung 14.11.2012: Ausbeutung beenden – Ausbildungsreform jetzt
Bayerische PsychotherapeutInnen in Ausbildung demonstrieren in München für
gerechtere Bedingungen
Am 14.11.2012 gingen bundesweit in 11 Städten Deutschlands Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) auf die Straße, um für eine Reform der Ausbildung und damit eine Verbesserung der Bedingungen zu demonstrieren.
Die PiA in München versammelten sich, unterstützt von Studenten, Niedergelassenen und Vertretern von Psychotherapeutenkammer und Verbänden, um 12.00 Uhr am Wittelsbacherplatz, um ihren Unmut über die zum Teil unzumutbaren Ausbildungsbedingungen auszudrücken. Besonders wurden dabei die mangelnde / fehlende Vergütung während der Praktischen Tätigkeit der Ausbildungsteilnehmer an Kliniken sowie die unklaren Zugangsvoraussetzungen zur Psychotherapieausbildung durch die Bologna-Reform angeprangert.
Mit etwa 300 Teilnehmern war die Demonstration sehr gut besucht – viele PiA nahmen sich in ihrer Mittagspause Zeit, hatten extra einen Tag freigenommen oder waren von weit angereist, zum Beispiel aus Nürnberg oder Regensburg.
Nachdem Lisa Brendel, Sprecherin der bayerischen PiA für die PTK Bayern, die Teilnehmer
und Gäste begrüßt hatte, sprach Birgit Gorgas vom Vorstand der PTK Bayern. Sie drückte die
Unterstützung der Kammer aus und ermutigte die Teilnehmer, sich weiter für die
notwendige Reform einzusetzen.
Anschließend wurde eine Resolution des zuständigen ver.di-Fachbereichs (Vorsitzender Erhard Reinfrank) verlesen, die im Vorfeld verabschiedet worden war und sich ebenfalls kritisch mit der schwierigen Situation der Ausbildungsteilnehmer auseinandersetzte. „Es gibt wohl keine staatlich geregelte Ausbildung, die unter derartigen Bedingungen zu absolvieren ist. Man fühlt sich in die zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurückversetzt, als Lehrlinge ihrem Lehrherren noch Lehrgeld zahlen mussten“ hieß es dort.
Die Demonstration zog über die Residenzstraße und die Maximilianstraße in den Karl-Scharnagl-Ring zur Bayerischen Staatskanzlei. Während der gesamten Veranstaltung machen die PiA und ihre Mitstreiter mit Trillerpfeifen, Megafonen und Slogans wie „Null Euro sind ein Hohn – drum fordern wir mehr Lohn“ aus sich aufmerksam und verteilten Flugblätter an Passanten.
Benedikt Waldherr, aktiv in verschiedenen berufspolitischen Gremien, bekräftigte bei der Abschlusskundgebung nochmals die Kritik an den Mängeln der Ausbildung und rief zu weiterem Engagement auf – nach der Approbation warteten neue Herausforderungen.
Lisa Brendel bedankte sich abschließend für die Teilnahme aller und vor allem für die Organisation der Veranstaltung. Etwa 10 PiA und Studenten hatten sich in den letzten Wochen die Zeit genommen, neben ihrer Ausbildung, Berufstätigkeit oder dem Studium am Gelingen der Veranstaltung mitzuwirken. Es war die erste derartige Veranstaltung in München – und hoffentlich nicht die letzte.
Ansprechpartnerin in München:
Lisa Brendel
PiA-Sprecherin für die PTK Bayern
Email: lisabrendel@gmx.net