Aktionen,  Berlin

Bericht über den PiA-Protesttag vorm Berliner LaGeSo

Rund 50 PiA versammelten sich am Donnerstag, den 6.9.12, um 14 Uhr vor dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales, um gegen schlechte Ausbildungsbedingungen zu demonstrieren. Wir hielten Kundgebungen, mit denen wir auf die Mängel hinwiesen, von eigenen Erfahrungen berichteten, die berufspolitische Arbeit der „PiA für gerechte Bedingungen!“ darlegten und die Erfolge der letzten anderthalb Jahre zusammenfassten.

Nachdem wir zuvor zur Beschwerde aufgerufen hatten, sammelten wir die Berichte der PiA ein und marschierten mit Trillerpfeifenlärm in das Behördengebäude, um die Sprechstunde des LaGeSo aufzusuchen. Von zwei Mitarbeitern wurden wir schon erwartet und in einen größeren Besprechungsraum geführt. Wir überreichten die Beschwerden und nutzen die Gelegenheit, um Fragen zu stellen und Kommentare los zu werden. Uns wurde versprochen, dass alle Beanstandungen, die sich auf fehlende Anleitung in den Kliniken und auf schlechte Bedingungen in den Instituten beziehen, geprüft werden sollen. Allerdings sei das LaGeSo nicht zuständig für die Ausbeutungssituation durch die schlechte Bezahlung während der Praktischen Tätigkeit, so ein Mitarbeiter. Dafür müssten wir uns an den Gesetzgeber wenden, der sowieso noch in diesem Jahr eine Reform des Psychotherapeutengesetzes in Angriff nehmen will.

Im November dieses Jahres werden wir eine erste Rückmeldung erhalten, was aus unseren Beschwerden geworden ist und ob es Ergebnisse gibt. Es wurde darauf hingewiesen, dass es notwendig sei, die Beschwerde so präzise wie möglich zu formulieren, also nicht einfach zu schreiben, dass die Anleitung fehlte, sondern genau zu schildern, wann wer und wo jemand zur Verfügung stand oder eben nicht. Unbedingt notwendig sei die Angabe des Instituts, nur den Kooperationspartner zu benennen, reiche nicht aus. Wir stellten fest, dass Beschwerden nachgereicht bzw. ungenaue Beschwerden noch mal in einem zweiten Schreiben präzisiert werden können. Diese können nachträglich mit der Post hingeschickt werden.
Unser Resümee: Ein kooperatives und konstruktives Gespräch mit dem LaGeSo und eine erfolgreiche Protest-Aktion, die zur Wiederholung ermutigt hat!